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seminar atelierschule

 

ausbildungskurs

2023–25 

 

Im September 2023 startet als Pionierprojekt ein berufsbegleitender, waldorfpädagogischer Aus- und Weiterbildungskurs für interessierte Lehrpersonen der Oberstufe und Mittelschulstufe.  

Die Ausbildung wendet sich an interessierte Lehrpersonen, die eine freie individuelle Vertiefung in die anthropologischen Grundlagen und die Methodik der Rudolf-Steiner-Pädagogik suchen. Sie führt zu einer Qualifikation für den waldorfpädagogischen Unterricht auf den Sekundarstufen I und II.

Die Grundidee der Ausbildung ist nicht ein schablonenhaftes Absolvieren von Modulen, sondern ein freies und praxisbezogenes Vertiefen in Grundlagen der Rudolf-Steiner-Pädagogik aus den jeweils eigenen persönlichen und biografischen Voraussetzungen heraus. Zahlreiche Lehrpersonen wünschen sich Musse zur Verfolgung ureigener Impulse oder innovativer Unterrichts- und Schulentwicklungsprojekte, was oft durch die enormen täglichen Belastungen des Unterrichtsbetriebs verhindert wird. Unser Seminarkurs möchte eine Möglichkeit bieten, solche Impulse in freiem Tun und gemeinsamen Austausch zu entwickeln.

Alle Informationen zum Kurs 2023–25 weiter unten auf dieser Seite.

  

Seminar Web

 

• Selbstgestaltungskräfte aufbauen

• freie Impulse entwickeln

• Freude am Unterrichten beleben

 

 «Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse freien Wollens ist die Grundmaxime des freien Menschen.» 

Rudolf Steiner

 

 

 

 

Module 

1 Nachmittag wöchentlich Seminar: Kunst, thematische Vertiefungen, Input, Austausch, Übungen, Begegnung

6 Blockwochenenden mit Dozent:innen: Vorträge und Arbeiten in Workshops

Praxisbezogene Projekte: Unterrichtsbegleitung, selbständige Projekte

 

Dauer

Berufsbegleitend, 1.5 Jahre: September 2023 bis Februar 2025

 

Voraussetzungen

Für alle interessierten Lehrpersonen, mit oder ohne Unterrichtserfahrung

 

Kosten

Richtpreis 450 CHF / Monat. Das Seminar kann die Suche nach Stipendienbeiträgen unterstützen.

  

 

1. Halbjahr: Sept. 2023–Febr. 2024
Freitag, 14:00–18.30 Uhr

1.1 Künstlerische Freiräume (werden mit Studierenden bestimmt)

1.2 Die Lehrpersonen: Aufgaben, Ziele, Formen des Rollenverständnisses erkunden

1.3 Anthroposophische Erkenntnisansätze zur Jugendalter, Lebenslauf und Pädagogik

 

Blockwochenende I, Sept. 2023:

Anthropologie und Anthroposophie: Biografie, Jahrsiebte, Lebensrhythmen

Blockwochenende II, Nov. 2023:

Jahrgangsstufen: Motive und Didaktik im Jugendalter

Blockwochenende III, Jan. 2024:

Selbstverständnis der Lehrperson: Unterricht, schulische Selbstverwaltung

 


 

2. Halbjahr: Febr. 2023–Juni 2024
Freitag, 14:00–18.30 Uhr

2.1 Künstlerische Freiräume (werden mit Studierenden bestimmt)

2.2 Die Schülerinnen und Schüler: Wahrnehmung, Besprechung, Coaching, Beziehungspflege

2.3 Freiform: Studierende entwickeln und erarbeiten Themen

 

Blockwochenende IV, März 2024:

Gesundheit und Krankheit: Auffälligkeiten im Jugendalter

Blockwochenende V, Juni 2024:

Anthroposophie und Anthropologie: Dreigliederung von Mensch und Gesellschaft

 


 

3. Halbjahr: Sept. 2024–Febr. 2025
Freitag, 14:00–18.30 Uhr (oder nach Vereinbarung)

3.1 Künstlerische Freiräume (fakultativ)

3.2 Unterrichtshospitation, Unterrichtsreflexion, Fachliches, Austausch (Terminplan individuell)

3.3. Freies Abschlussprojekt

 

Blockwochenende VI, Sept. 2024:

Thematik wird mit Studierenden bestimmt

 


 

Arbeiten

Mehrere Hausarbeiten: Thema und Form wird von den Studierenden bestimmt, z.B. Theorie, Praxis, Unterricht, Kollegiums- oder Elternarbeit mit schriftlicher, mündlicher oder Portfolio-Dokumentation. Unterrichtsbegleitung: Individueller Terminplan gemäss Lehrperson und Fach. Abschlussprojekt: freie Thematik und Form mit Präsenta- tion vor Publikum. Alle Arbeiten dienen der Anregung der Eigentätigkeit und werden von einem Coach des Seminars begleitet.

 

 

 

Infoabend

Dienstag, 4. April 2023, 18:30 Uhr
Plattenstrasse 37, 8032 Zürich

 

Anmeldung, Kontakt

Bis 10. Mai 2023 an:
Henrik Löning, Seminarleitung

E-Mail:  seminar@atelierschule.ch

Tel. mobil 076 516 41 22

 

Wenn Sie ein individuelles Informationsgespräch wünschen, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf. 

 

 

 

Rudolf Steiner als Maturand, 1879, Wiener-Neustadt

 

 

Waldorfpädagogik

Die Waldorf- oder Rudolf-Steiner-Pädagogik ging als soziale Initiative aus der von Rudolf Steiner (1861–1925) entwickelten anthroposophischen Geisteswissenschaft hervor. Sie sieht die Grundlage der Erziehung in einer umfassenden Erkenntnis des ganzen Menschen als leibliches, seelisches und geistiges Wesen. Gefördert wird nicht eine Erziehung nach äusseren Normen, sondern eine Erziehung zur Freiheit durch eine Entfaltung der Fähigkeiten, wie sie in der menschlichen Natur und der Einzigartigkeit jedes Individuums selber veranlagt sind.

Pädagogik im Sinne Rudolf Steiners versteht sich als allgemeine Erziehungsmethodik, die von Lehrpersonen überall angewendet werden kann, wo die Bedingungen es zulassen. Waldorf- oder Rudolf-Steiner-Schulen sind freie und nicht-konfessionelle schulische Einrichtungen, welche diese am Menschen orientierte Erziehungsmethodik, unabhängig von staatlich-politischen oder wirtschaftlich-kommerziellen Interessen, zur Basis ihres Schulkonzepts machen.

Die Bezeichnung «Waldorfpädagogik» geht auf die erste Schule zurück, die nach den Erschütterungen des Ersten Weltkriegs 1919 für die Kinder der «Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik» und andere Interessierte in Stuttgart gegründet wurde und deren Leitung Rudolf Steiner persönlich, inmitten vieler anderer Aktivitäten in dieser Phase seines Werks, bis zu seinem Tod ausübte. Von Beginn an war die Bewegung der Waldorfschulen international. Heute gibt es weltweit mehr als 1200 Waldorfschulen mit einer reichen Vielfalt von Schulkonzepten, dazu fast 2000 Waldorf-Kindergärten und zahlreiche Lehrerbildungsstätten. In der Schweiz gibt es aktuell rund 30 Rudolf Steiner Schulen.

Cornelius Bohlen
Seminar Atelierschule

 

 

Im Zentrum stehen die Kinder und Jugendlichen als Werdende

Die rauschenden Begriffe der pädagogischen Fachliteratur über Selbstoptimierung, Selbstwirksamkeit oder Selbstperfek- tionierung bergen die Gefahr einer Einseitigkeit und Selbst- verblendung. Im 21. Jahrhundert ist nicht die persönliche, subjektive Entfaltung erstrebenswert, sondern die Erweckung der geistigen, kreativen Kräfte, die im Menschen schlummern; sie allein können Natur und Mensch versöhnen. Es geht um die Überwindung der egoistisch-persönlichen Gefühle des Menschen und insbesondere der Pädagogen.

Die Grundlagen einer modernen Pädagogik müssen stets das einzelne Kind, die Schülerin, den Schüler, die Jugendlichen als Werdende ins Zentrum stellen, die in ihnen vorhandenen Ver- anlagungen wahrnehmen und gezielt fördern. Aus empirischen wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, dass die Beziehung zwischen den Unterrichtenden und den Schüler:innen ausschlaggebend ist für die Förderung der Lernprozesse. Nicht das Was (der Stoff) ist allein entscheidend, sondern das Wie (Transmission) schafft eine vertrauenswürdige und nachhaltige pädagogische Beziehung – das, was sich zwischen den Protagonisten abspielt, ist relevant und entwicklungsfördernd. Die Schülerin oder der Schüler braucht über eine längere Zeitspanne ein Klima der Zuverlässigkeit, Offenheit, Empathie, Wärme, Weltinteresse und Klarheit: eine Umgebung der Selbstlosigkeit. Rudolf Steiner beschreibt diesen Impuls konkret als den guten Geist der Waldorfschule.

Diese geistige Realität kann Inspirationsquelle für die Handhabung der Pädagogik sein. Sie soll, wie Steiner meinte, nicht «intellektuell-gemütlich» verstanden werden; vielmehr soll sie eine praktische, individuelle Methode sein, die Pädagog:innen befähigt, dasjenige, was im Menschen latent vorhanden ist, zu wecken. Schüler:innen und Lehrpersonen bilden immer eine einzigartige Gemeinschaft, die das Leben so prägt, dass Überschusskräfte freigesetzt und Fähigkeiten gebildet werden, über sich selbst hinaus zu wachsen.

Robert Thomas
Präsident Arbeitsgemeinschaft der Rudolf Steiner Schulen
in der Schweiz und Liechtenstein

 

 

Links


Wikipedia: Waldorfschule


Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz


Bund der Freien Waldorfschulen


Waldorfeinrichtungen weltweit